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Das Beste für die Kleinsten

Bildung ist der wichtigste Rohstoff. Der Grundstein für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn und in der Folge gute Berufschancen wird bereits in den Kindergärten, Kinderbetreuungen und Spielgruppen gelegt. Als Orientierungshilfe für alle Einrichtungen und Trägerschaften hat das Land zusammen mit dem Gemeindeverband, der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP), der Pädagogischen Hochschule, Schloss Hofen und der Bildungsdirektion für Vorarlberg den Aktionsplan 2022 – 2024 zu den Ausbildungen im Bereich der Elementarpädagogik aufgelegt. „Dieser bietet einen Einblick in die aktuelle Personalsituation, die bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten und eine Perspektive der Maßnahmen des Landes Vorarlberg“, so Landeshauptmann Markus Wallner bei der Präsentation im heutigen (Dienstag, 29. August) Pressefoyer gemeinsam mit Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Gemeindeverbandspräsidentin Andrea Kaufmann.

Die frühe Bildung ist ein entscheidender Faktor im Sinne der Marke Vorarlberg mit dem Ziel, den chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu bieten, sagte Wallner. Dementsprechend legen Land und Gemeindeverband großen Wert auf die bestmögliche Betreuung der Kleinsten. Im engen Schulterschluss werden die ganzheitliche Förderung der Kinder und der Ausbau der Angebote engagiert vorangetrieben. Wallner verwies auf das heuer in Kraft getretene Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz, mit dem ein neuer gesetzlicher Rahmen geschaffen wurde. Es beinhaltet einen Versorgungsauftrag an die Gemeinden, die Erfüllung dieser Aufgabe wird durch maximale Flexibilisierung und Kooperation sowie verbesserte Investitions- und Personalförderungen erleichtert. „Darüber hinaus muss der Ausbau der Angebote mit einer Ausbildungsoffensive einhergehen, um den Mehrbedarf an qualifiziertem Personal decken zu können“, so Wallner.

Die elementarpädagogische außerhäusliche Betreuung hat in Vorarlberg innerhalb des letzten Jahrzehnts massiv zugenommen. Im Betreuungsjahr 2013/14 wurden insgesamt 14.108 Kinder von 2.409 PädagogInnen in 418 Einrichtungen mit 799 Gruppen betreut, 2022/23 waren es 17.459 Kinder und 3.869 BetreuerInnen in 468 Einrichtungen mit 1.048 Gruppen. Wallner: „Auch der weitere Ausbau ist aufgrund des steigenden Bedarfs zur besseren Vereinbarung von Beruf und Familie dringend notwendig. Die Ausgaben des Landes dafür werden heuer die 100-Millionen-Euro-Grenze durchstoßen.“

Vielen Frauen in Vorarlberg ist der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben nach der Karenz wichtig, erläuterte Landesstatthalterin Schöbi-Fink. Unter der Annahme, dass künftig die allermeisten Zwei- und Dreijährigen eine Betreuungseinrichtung besuchen, werden zur Erfüllung des im KBBG geregelten Versorgungsauftrages in den nächsten fünf Jahren rund 225 neue Gruppen benötigt. Dafür insgesamt voraussichtlich rund 600 pädagogische Fachkräfte, davon 245 in Kindergärten und 355 in Kleinkindgruppen.

Das elementarpädagogische Ausbildungsangebot birgt vielfältige Möglichkeiten, die im Aktionsplan beleuchtet sind. An der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, in Schloss Hofen, aber auch etwa über die Fachakademie für Sozialpädagogik in Lindau gibt es Einstiegsmöglichkeiten und Ausbildungswege für Personen mit oder ohne Matura, Studienberechtigungsprüfung oder Berufsreifeprüfung. Schöbi-Fink hob die Erweiterung der BAfEP-Angebote ab dem Schuljahr 2023/24 durch eine zusätzliche attraktive Möglichkeit in Form eines zweijährigen Tageskollegs am BORG Lauterach hervor. Ebenfalls neu ist die Bundesinitiative Elementar+ in Kooperation mit der Universität Graz. Auch hier startet das Pilotprojekt mit dem Schuljahr 2023/24. Ziel ist es, AssistentInnen auszubilden, sodass diese sich zeitnah professionalisieren und eine Gruppenleitung übernehmen können.

Für die Gemeinden ist die Umsetzung des KBBG ein großer Kraftakt, betonte Gemeindeverbandspräsidentin Kaufmann. „Gerade den Gemeinden ist das bestmögliche Aufwachsen unserer Kinder ein großes Anliegen. Ausreichend qualifiziertes Personal für die Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen zu finden, wird in den kommenden Monaten und Jahren der entscheidende Schlüssel für eine erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes sein“, sagte sie. Neben der größtmöglichen Unterstützung durch das Land gelte es künftig auch die Wirtschaft noch stärker an Bord zu holen und den Wert betrieblicher Betreuungseinrichtungen sowie die Fördermöglichkeiten für solche hervorzuheben.

Foto: A. Serra


© 2024 Markus Wallner